„Weiner“: Eine Doku über Carlos Danger, Medien und den US-Wahlkampf

Dass man diese Doku schauen sollte, ist … Immerhin war sie schon auf dem Sundance Festival zu sehen und wurde dort mit dem Jury-Preis für die beste Dokumentation ausgezeichnet. Also, Argument 1.

Argument 2: Hier könnt ihr wunderbar sehen, wie so ein Wahlkamp, besonders in den USA, funktioniert. Zumindest das Zusammenspiel der Medien und der Kandidaten – gerade wenn, das ein oder andere Skandälchen (Achtung: Spoiler) den Kandidaten begleitet. Vielmehr auch wie jemand für seine Sache kämpfen und dabei den Blick für das Ganze verlieren kann.

Josh Kriegman und Elyse Steinberg gelingt ein intensiver Blick auf einen sympathischen Politiker, der über zwei Sexskandale stolpert. Selbst im Privatleben ist die Kamera dabei. Der Film analysiert aber auch das Wechselspiel zwischen dem Kandidaten und den Medien, die beide einander brauchen. Jeder hat seine Agenda, das macht ihr Spiel so komplex.
– Arte

Bei den ganzen Argumenten für diese Doku habe ich ganz vergessen zu sagen, worum es hierbei überhaupt geht. Anthony Weiner war ein aufstrebendender, für Politiker verhältnismäßig, junger US-Abgeordneter. 2011 kam dann leider eine kleine Geschichte heraus: Weiner – keine Sorge, alle schlechten Witze wurden längst gemacht – hatte ein Foto von sich auf Twitter hochgeladen. An sich kein Problem, aber er trug dabei nur eine Boxershort und hatte einen erigierten Penis darunter. Und 2013 möchte genau dieser Weiner – er heißt wirklich so – nun der Bürgermeister von New York City werden. Das ist der Anfang der Geschichte.

Mein drittes Argument: Es hat neben den ganzen inhaltlichen Bezügen, einen noch viel wichtigeren. Huma Abedin, Weiners damalige Frau, ist die aktuelle Vizevorsitzende der Präsidentschaftskampagne von Hillary Clinton. Ok, nun spoiler ich euch doch kurz einmal: Zu Beginn kommt auch Clintons Gegner kurz zur Wort. Sehr interessant, was er zu sagen hat …

Das vierte und letzte Argument: Es läuft auf Arte. Und jeder liebt doch Gespräche, die mit „Hej, ich habe mal wieder etwas auf Arte geschaut“ anfangen. Leider läuft die Doku dort nicht im Original.

In meinen Augen müssen diese Argumente reichen – schaut es euch einfach an: Bis Ende November habt ihr noch die Gelegenheit „Weiner“ (dort mit dem schlimmen Akte 2016-Titel: „Sex, Lügen und Social Media – Der Fall Anthony Weiner“) in der Arte Mediathek anzusehen. Wäre ich (noch) an euer Stelle, ich würde es tun.


Screenshot aus Dokumentation, © Arte, Josh Kriegman, Elyse Steinberg

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